Psychotherapie
Gruppentherapie für Kinder und Jugendliche
„Können wir heute mal gleich spielen?“ – Freies Spiel und gruppenanalytische Haltung in der Gruppenanalyse mit Kindern und Jugendlichen – Ein Betrag aus der Praxis
Vortrag von Hans Georg Lehle, gehalten auf der Online-Werkstatt-Tagung der VAKJP am 22.01.2022
Nun, das trifft es in gewisser Weise auf den Punkt: Denn – wenn alles gut geht, und das gelingt nicht immer – haben bei einem solchen Gruppen-Fest alle Geburtstag.
In solchen Momenten kann die Versuchung für eine Kindergruppenleitung groß sein, in den pädagogischen Werkzeugkasten zu greifen: Grenzen setzen!? Ja schon, aber wie? Strukturierende Angebote einbringen!? Mmh. Samuel Slavson, der als Begründer der Kindergruppentherapie gilt, hat in den 40er Jahren zwischen libido-bindendem und libido-aktivierendem Spielmaterial unterschieden und – je nach Störungsbild – mit älteren Kindern und Jugendlichen in sogenannten „Aktivitäts-Aussprache-Gruppen“ oder reinen Aktivitätsgruppen gearbeitet. Das gibt schon eine Orientierung, aber ließe sich das überhaupt mit dem anspruchsvollen Konzept der Minimalstrukturierung aus der Gruppenanalyse mit Erwachsenen vereinbaren? Wir Kindertherapeuten kennen ja die Frage zur Genüge: Ist das noch analytisch? Ritualisierte Hilfsmittel, wie das sogenannte „Redeholz“, das von Rüdiger Haar und Horst Wenzel in ihrem jüngst erschienenen Buch zur psychodynamischen Kindergruppentherapie vorgestellt wird – nur wer es in den Händen hält, darf reden – helfen jedoch in solchen spannungsgeladenen und sich schnell aufschaukelnden Situationen nicht wirklich. Diesmal kam die Lösung glücklicherweise aus der Kindergruppe selbst: „Können wir heute mal gleich spielen!“ …weiterlesen (PDF)